Pan demos auf pan Gaia

Rechtzeitig vor Jahresschluss hat Covid-19 auch die Antarktis erreicht und damit alle sieben Kontinente ergriffen. In einer chilenischen Forschungsstation wurden 36 Fälle identifiziert. Nun ist es wirklich eine Pan-demie, etwas das die „ganze Bevölkerung“ (pan = ganz, demos = Bevölkerung) betrifft – auf der ganzen Erde (gaia/gäa = Erde).

Da die große Mehrheit der Länder der Welt nicht einsieht, dass sie vollkommen versagt hat, werden auch künftige Pandemien leichtes Spiel mit der Welt haben. Weder ist man dazu bereit, diese Unfähigkeit einzugestehen, noch zieht man selbstkritische Konsequenzen, um es in Zukunft richtig zu machen, noch zeigt man den Willen, wenigstens im Nachgang mit einer weltweiten, obligatorischen Impfkampagne Covid-19 auszurotten.

Jahrelanges Durchleiden, Massenverarmung und dauerhafte Alltagseinschränkungen werden hier als unvermeidliche und alternativlose Folgen einer neuen Seuche angesehen. Die wenigen fernöstlich-pazifischen Pandemie-Besieger sind hingegen für kommende Bedrohungen bestens gerüstet, da sie erwiesenermaßen eine Erfolgsstrategie umgesetzt haben.

Wir werden durch die Dauerkrise – und künftige weitere Dauerkrisen – immer schwächer. In Fernost sind sie gestärkt und noch widerstandsfähiger aus der Krise hervorgegangen. Das 21. Jahrhundert wird nun wahrlich ein ostasiatisch-pazifisches Jahrhundert.

Die Restwelt geht den Weg in die Bedeutungslosigkeit. Dass niemand aufschreit (höchstens, um die Katastrophe zu leugnen), ist kollektives Versagen. Chinesische Historiker werden irgendwann einmal Bücher darüber schreiben, wie Gruppendenken, also homogenes Denken, und die Unfähigkeit zu Selbstkritik und Verhaltensanpassung zum Niedergang der westlichen Zivilisation geführt haben.